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jeudi, 27 juin 2024

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Alessandro Magnasco, genannt „Il Lissandrino“, um 1667 Genua – 1749 ebenda

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Alessandro Magnasco,
genannt „Il Lissandrino“,
um 1667 Genua – 1749 ebenda

DUNKLES INTERIEUR MIT AM BODEN LAGERNDER GRUPPE (INTERNO CON PITOCCHI)Öl auf Leinwand.
61 x 59 cm.

Prix de catalogue € 40.000 - 60.000 Prix de catalogue € 40.000 - 60.000  $ 42,800 - 64,200
£ 32,000 - 48,000
元 310,400 - 465,600
₽ 3,739,600 - 5,609,400

 

Beigegeben eine Expertise von Anna Orlando, Genua, Dezember 2023 (dort weitere Literaturangaben sowie Bildvergleiche).

Magnasco zeigt hier ein skurriles Nebeneinander von Figuren der ärmsten Bevölkerung, zusammengekauert am Boden eines hohen dunklen Raumes, mit hochliegendem Fenster, durch das kaum Licht dringt. Spielkarten am Boden zeigen den durch Armut bedingten Müßiggang. Unter der Gruppe ein Musiker mit Fagott, ein weiterer in einem Harnisch mit Tabakspfeife, dahinter eine junge Frau, deren nacktes Kind von einem Mann gehalten wird. Links ein Mann beim Kleidflicken. Etwas überhöht ein Alter mit hoher Mütze, der dozierend die Hand nach oben hält. Magnasco zeigt hier verarmte Vertreter mehrerer Bevölkerungsgruppen, zu denen sowohl Musiker wie Soldaten zählten. Die zeitgenössische Benennung „pitocchi“ erinnert an die Läuse, von denen dieses Elend geplagt war.
Magnasco zählt in der Malerei des italienischen Spätbarock zu den erstaunlichsten Erscheinungen. Nicht allein sein dunkles Kolorit, seine manieristische Figurenauffassung, sondern vor allem die Themenwahl heben ihn von seinen Zeitgenossen heraus. Seine Bilder beleuchten eine von der bürgerlich-höfischen Gesellschaft abgesonderte, in Elend und Armut gesunkene Parallelwelt. A.R.

Magnasco zählt zum italienischen Spätbarock. Als Künstlersohn lernte er 1681/82 bei Abbiati in Mailand. Als „figurista“ setzte er Staffagefiguren in Landschaften von Kollegen ein. 1703 wirkte er zusammen mit Francesco Peruzzini am Hof der Medici in Florenz, kehrte aber 1735 nach Genua zurück. Nun entstanden Bilder mit außergewöhnlichen Sujets, darunter Inquisitions- und Folterszenen, Bettler oder Schausteller. Sein Interesse galt also der Dokumentation von Armut und Elend seiner Zeit. Erst im 20. Jahrhundert wurde sein Werk wiederentdeckt, nachdem Benno Geiger 1914 eine Monografie publizierte. Es folgten Ausstellungen in Berlin, München, Köln und Paris. Alfred Flechtheim sah in ihm einen Vorläufer der Moderne.

Literatur:
Vgl. Benno Geiger, Alessandro Magnasco, Berlin 1914.
Vgl. Fausta Franchini Guelfi, Magnasco, Alessandro, in: Mario Caravale (Hrsg.), Dizionario Biografico degli Italiani (DBI), Bd 67, Rom 2006.
Vgl. Laura Muti, De Sarno Prignano, Alessandro Magnasco, Faenza 1994. (1401694) (11)



Alessandro Magnasco,
also known as “Il Lissandrino”,
ca. 1667 Genoa – 1749 ibid.

DARK INTERIOR WITH GROUP LYING ON THE GROUND (INTERNO CON PITOCCHI)

Oil on canvas.
61 x 59 cm.

Accompanied by an expert’s report by Anna Orlando, Genoa, December 2023 (with further references and image comparisons). His paintings shed a light on a parallel world of misery and poverty in stark contrast to the bourgeois and courtly society.

Literature:
Benno Geiger, Alessandro Magnasco, Berlin 1914.
Fausta Franchini Guelfi, Magnasco, Alessandro, in: Mario Caravale (ed.), Dizionario Biografico degli Italiani (DBI), vol. 67: Macchi-Malaspina. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rome 2006.
Laura Muti, Daniele de Sarno Prignano, Alessandro Magnasco, Faenza 1994.

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

 

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