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Skulpturen & Antiken
Donnerstag, 27. Juni 2024

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Santi Buglioni, genannt „Santi di Michele Viviani“, 1494 Florenz – 1576

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Santi Buglioni,
genannt „Santi di Michele Viviani“,
1494 Florenz – 1576

MARIA MIT DEM KINDE ZWISCHEN LUDWIG DEM HEILIGEN UND DEM HEILIGEN GEORG104 x 77 cm.
Auf den Zügen des Reliefs folgender Holzplatte mit Eisenaufhängung.

Katalogpreis € 60.000 - 80.000 Katalogpreis € 60.000 - 80.000  $ 64,200 - 85,600
£ 48,000 - 64,000
元 465,600 - 620,800
₽ 5,609,400 - 7,479,200

 

Beigegeben ein Gutachten von Giancarlo Gentilini, Florenz, 24. Mai 2023, in Kopie.

Terrakotta, gegossen, polychrom glasiert. Das seltene und fein glasierte Altarbild in Terrakotta zeigt Maria mit dem segnenden Jesuskind zwischen dem Heiligen Ludwig (Ludwig IX, König von Frankreich, 1214-1270), der 1297 heiliggesprochen wurde und sich durch seine elegante Kleidung und die Königskrone auszeichnet. Dazu der stolze Heilige Georg (275/285-303) in seinem glänzenden Harnisch, erkennbar auch an seinem Kreuzfahrerschild. Sicherlich war das hier angebotene Objekt von musealem Rang Bestandteil einer Kapelle eines bedeutenden Herrschaftshauses, vielleicht einer Burg, wie es die ritterlich militärischen Tugenden, die den beiden Heiligen eigen sind, vermuten lassen. Das Relief ist bisher noch nicht veröffentlicht worden. Es zeugt von einer einzigartigen Interpretation der Delle Robbia Plastik, steht jedoch im Einklang mit der eher exzentrischen Orientierung des frühen florentiner Manierismus, durch die die Reifephase des Santi Buglioni (1494-1576) charakterisiert wird. Dieser wird von Vasari 1568 als letzter Bewahrer des „segreto degl‘invetriati di terra“ bezeichnet. Er war Neffe, Mitarbeiter und Erbe des Benedetto Buglioni (1459/60-1521), der wiederum Schüler von Andrea di Michele il Verrocchio (1435-1488) war. Langsam löste er sich sich von den überholten Della Robbia Modellen und den formalen und technischen Gepflogenheiten. So fertigte er einen grandiosen Fries mit der Darstellung der „Sieben Werke der Barmherzigkeit“ im Portikus des Ospedale del Ceppo in Pistoia (1526-1528). Ebenso fertigte er den spektakulären historisierenden Terrakottaboden der Biblioteca Laurenziana (1548-1554) und durfte sogar Portraits von Michelangelo Buonarroti (1475-1564) modellieren. Die flüssige Glasur der vorliegenden Terrakotta ist der Glasur der Della Robbia Terrakotten fremd und nähert sich eher den visionären Malern des frühen Manierismus (Rosso Fiorentino, Pontormo, Alonso Berruguete und Domenico Beccafumi) an. Weitere Anklänge sind zu beobachten: So erinnert die kühne Figur des Heiligen in Florenz.

Literatur:
Vgl.: Allan Marquand, Benedetto and Santi Buglioni, Pinceton 1921.
Giancarlo Gentilini, I Della Robbia. La scultura invetriata nel Rinascimento, Florenz 1992, S. 390-449.
Vgl. Fiamma Domestici, Santi Buglioni, in: I Della Robbia e l’arte nuova della scultura invetriata, Florenz 1998, S. 337-340.
Vgl. Giancarlo Gentilini, Tommaso Mozzati, Santi Buglioni, in: I Della Robbia. Il dialogo tra le Arti nel Rinascimento, Ausstellungskatalog Arezzo, Mailand 2009, S. 363, Nr. 109-110.
Vgl. Giovanni Capecchi, Maria CChristina Masdea, Valerio Tesi, Grazia Tucci, Avvicinatevi alla bellezza. Il fregio dello Spedale del Ceppo, Pistoia 2015.
Vgl. Liletta Fornasari, Sulle tracce dei Della Robbia. Le vie della terracotta inventriata nell’aretino, Mailand 2009. (1360275) (13)



Santi Buglioni,
also known as “Santi Di Michele Vivani”,
1494 Florence – 1576

THE VIRGIN AND CHILD BETWEEN SAINT LOUIS AND SAINT GEORGE

104 x 77 cm.

Accompanied by an expert´s report by Giancarlo Gentilini, Florence, 24 May 2023, in copy.

Cast and polychrome glazed terracotta. The rare and finely glazed terracotta altarpiece depicts The Virgin Blessing the Infant Christ between two saints: Saint Louis (Louis IX, King of France, 1214 - 1270), who was canonized in 1297 and is distinguished by his elegant attire and royal crown. In addition, the proud Saint George (275/285 - 303) in his shining armour, recognizable by his crusader shield.

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

 

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