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Pietro Longhi,
1702 Venedig – 1785 Venedig

Pietro Longhi war bekannt für seine detaillierten Darstellungen herrschaftlicher Wohnräume. So dokumentierte er in seinen Werken die Gewohnheiten, Untugenden und Rituale des venezianischen Adels. Oft wird Longhi deshalb mit Hogath, aber auch Chardin und Watteau verglichen und seine unterhaltsamen venezianischen Episoden vor dem Hintergrund des beginnenden Niedergangs der Lagunenrepublik werden mit den conversation pieces dieser berühmten Künstler verglichen. Longhi widmete sich dieser Art Gesellschaftschronik vom Beginn der 40er Jahre bis zu seinem Lebensende, was auch in dem vorliegenden Werk, das wahrscheinlich zwischen 1775 und 1780 gemalt wurde, deutlich wird. Pignatti bezeichnete dieses Gemälde als „selten gelungenes Beispiel“ für die Meisterschaft Longhis und weist in diesem besonderen Falle auf die großartige Beobachtungsgabe und den feinsinnigen Humor des Malers hin. Das Werk lässt sich gut mit einigen bekannten Gemälden Longhis vergleichen wie zum Beispiel mit der „Lezione di danza“ aus dem Jahr 1741, in der Gallerie dell’Accademia, Venedig, der „Famiglia Sagredo“ in der Pinacoteca Querini Stampalia, Venedig von 1751 und der „Pettinatrice“ um 1760 im Museum Ca' Rezzonico, Venedig. All diese Werke weisen Ähnlichkeiten zu unserem Werk auf, wie zum Beispiel den bemalten Rokoko-Spiegel, der an der Wand hängend im Hintergrund zu sehen ist.

Literatur:
Abgebildet in Pietro Longhi. 24 dipinti da collezioni private, Ausstellungskatalog Galleria Carlo Orsi, 7. - 21. Mai 1993, Mailand, 1993, S. 11, Nr. 17. (1001112) (12)


Pietro Longhi,
1702 Venice – 1785 ibid.

THE CALL ON A LADY (LA VISITA ALLA DAMA)

Oil on canvas.
55 x 46 cm.
Framed.

Pietro Longhi was famous for his detailed depictions of grand living spaces. In his paintings he thus documented the habits, negative virtues and rituals of the Venetian nobility. Pignatti described this painting as an “unusually successful example” of Longhi’s mastery, and points in this particular instance to the artist’s brilliant powers of observation and sophisticated sense of humour. The painting indeed lends itself well for a comparison with some of Longhi’s famous works.

Literature:
Illustrated in Pietro Longhi. 24 dipinti da collezioni private, exhibition catalogue, Galleria Carlo Orsi, 7th – 21st May 1993, Milan, 1993, p. 11, no. 17.

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