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Gemälde Alte Meister - Teil II
Donnerstag, 27. Juni 2024

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Giovanni Battista Paggi, 1554 – 1627, zug.

299
Giovanni Battista Paggi,
1554 – 1627, zug.

RINALDO UND ARMIDA ODER ALLEGORIE
AUF KRIEG UND FRIEDEN
Öl auf Leinwand. Doubliert.
83 x 70 cm.
In breitem bronzierten Profilrahmen.

Katalogpreis € 10.000 - 12.000 Katalogpreis € 10.000 - 12.000  $ 10,700 - 12,840
£ 8,000 - 9,600
元 77,600 - 93,120
₽ 934,900 - 1,121,880

 

Ein junger Feldherr in römischer Rüstung wird von einer weiblichen allegorischen Figur mit einem Blumenkranz bekrönt. Der Geharnischte hält einen Ovalspiegel hoch, in den der junge Krieger blickt. Dass das Thema im Zusammenhang mit dem literarischen Werk des Torquato Tasso (1544-1595), Gerusalemme liberata, von 1574 steht, wurde bereits gesehen. Allerdings lässt sich die Darstellung zudem auch als Allegorie von Krieg und Frieden deuten. Das Thema der Bekrönung des Kriegsgottes Mars hat beispielsweise Peter Paul Rubens (1577-1640) gezeigt, mit seinem Bild „Die Bekrönung des Kriegsgottes Mars durch eine geflügelte Viktorie“ (Staatsgalerie Neuburg/Donau). Im vorliegenden Bild würde es sich jedoch um die allegorische Gestalt der Eirene, Göttin des Friedens handeln, die häufig mit Blumen und Blumenkranz dargestellt wird. Zu ihren Attributen zählt auch der Putto Plutos, der in der Malerei auch gerne in doppelter Gestalt zweier Putten zu sehen ist. Der Spiegel mag andeuten, dass sich Mars in der Situation des Friedens, blumengeschmückt gefallen soll. Da der Kriegsgott hier jugendlich gezeigt wird, könnte man annehmen, dass das Gemälde anlässlich eines Friedens nach nur kurzem Krieg (auch „Mars“ genannt) geschaffen wurde. Die bisher alleinige Deutung des Gemäldes als „Rinaldo und Armida“ kann in dem Bild auch gesehen werden, da Doppeldeutungen in der Barock-Malerei nicht ungewöhnlich sind. So gilt hier auch der Vergleich einem allerdings späteren Werk von Antonio Pietro Zucchi (1726-1795). Ein Spiegel ist auch den beiden Gestalten in einem Werk (um 1600) des Jan Soens (um 1547-um 1611) beigegeben.

Der 1554 in Genua geborene Maler und Kunstschriftsteller entstammte einer Patrizierfamilie und besuchte neben seiner autodidaktischen Tätigkeit auch die Werkstatt von Luca Cambiaso (1527-1585), welcher ihn stark beeinflusste. Er ging nach Florenz und erhielt als Günstling von Francesco de‘Medici zahlreiche Aufträge des Florentiner Adels. Gegen diesen Erfolg gingen florentinische und genuesische Künstler, sowie sein Studienkollege Bernardo Castello (1557-1629), vor und strengten 1590/91 einen Prozess gegen ihn an, um zu erreichen, dass es Adligen verboten wird, das Malerhandwerk auszuüben, die juristische Entscheidung fiel jedoch im Sinne Paggis aus. (14007631) (13)



Giovanni Battista Paggi,
1554 – 1627, attributed

RINALDO AND ARMIDA OR ALLEGORY OF WAR AND PEACE

Oil on canvas. Relined.
83 x 70 cm.

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

 

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